Trainee-Programm eröffnet älteren Arbeitssuchenden und Unternehmen neue Chancen

Als Einstieg in den Job werden Trainee-Programme vor allem für Hochschulabsolventen immer beliebter. In Unternehmen lernen die Trainees ganz praktisch die verschiedenen Bereiche, die Aufgaben und Anforderungen im Arbeitsalltag kennen.

Normalerweise sind Trainees also vergleichsweise jung. Das Jobcenter Unstrut-Hainich-Kreis möchte jetzt die Vorteile eines Trainee-Programms auch für seine älteren Kunden nutzen. "Wir möchten mit Firmen zusammenarbeiten, die auf der Suche nach Fachkräften sind und dabei auch das Potential älterer Arbeitssuchender nutzen wollen", sagt Gerd Pächer, Bereichsleiter Markt und Integration im Jobcenter.
"Gerade unsere Kunden, die 50 Jahre und älter sind, verfügen vielfach über wertvolle Erfahrungen aus ihrem beruflichen und privaten Lebensweg, sind zuverlässig und zeigen eine hohe Bereitschaft, sich beruflich neuen Aufgaben zu stellen."

Das Jobcenter möchte sie dabei ganz gezielt unterstützen und hat deshalb Anfang des Jahres das Modellprojekt "Trainee 50plus - Lernen im Prozess der Arbeit" gestartet. Ältere Arbeitssuchende können während des Trainees im Unternehmen ihre oftmals überholten beruflichen Kenntnisse auffrischen, neue erwerben und sich weiterqualifizieren und so den Einstieg in eine dauerhafte Beschäftigung finden. Das muss nicht unbedingt im einst erlernten Beruf sein, sondern ist auch in verwandten Berufen möglich. "Bei uns können sich jetzt Unternehmen melden, die für ein Jahr lang einen Trainee sozialversicherungspflichtig beschäftigen wollen. Geeignet ist das Angebot insbesondere für kleine und mittelständische Betriebe im gewerblichen Bereich oder im Handwerk", erläutert Gerd Pächer.

Das Antragsverfahren hat das Jobcenter unkompliziert gestaltet, um es den Firmen zu erleichtern, das Trainee-Angebot als einjährige Erprobungs- und Praxisphase zu nutzen. "Wir fördern die Unternehmen mit maximal 600 Euro im Monat pro Teilnehmer. Darüber hinaus betreuen und beraten wir die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu allen Fragen während des Trainees und bei Bedarf auch im Anschluss daran", erläutert Anja Schöwe-Wipprecht, die zuständige Teamleiterin, die das Programm mit Ihrem Team im Jobcenter Unstrut-Hainich-Kreis betreut.

Stärker als bislang auf ältere Arbeitnehmer zu setzen sei angesichts des erwarteten Rückgangs der Erwerbsfähigen wichtig für die Wirtschaft. "Unser Ziel ist es dem zunehmenden Fachkräftemangel zu begegnen, älteren Arbeitssuchenden den Weg zurück auf den Arbeitsmarkt zu ebnen und Unternehmen zu sensibilisieren, nicht nur auf junge Arbeitskräfte zu setzen, sondern auch ältere einzustellen", sagt Anja Schöwe-Wipprecht.

Das Modellprojekt "Trainee 50plus - Lernen im Prozess der Arbeit" läuft im Rahmen des Bundesprogramms "Perspektive 50plus - Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen", an dem sich das Jobcenter Unstrut-Hainich seit 2005 und in der Folge gemeinsam mit den Jobcenter Nordhausen, Gotha und Erfurt beteiligt.


Unternehmen, die sich gern am Trainee-Programm für Ältere beteiligen wollen, erhalten alle Informationen und Beratung bei Gudrun Raßbach, Telefon: 03601/4620203.

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